Wege durch die Sammlung

Musik

Die Musik war im Mittelalter von großer Bedeutung und im kirchlichen Bereich ein wichtiger Bestandteil der Liturgie. Nach zunächst mündlicher Überlieferung setzte im 9. Jahrhundert eine schriftliche Fixierung und eine theoretische Beschäftigung mit der Musik ein. Eine eindeutige Notenschrift wurde zwei Jahrhunderte später mit Hilfe von Linien eingeführt und um 1280 durch Franco von Köln eine verbindliche Art der Notation geschaffen.
Für die Messe wurden besondere Buchtypen entwickelt wie das Antiphonar mit gottesdienstlichen Gesängen, Wechselgesang zwischen Vorsänger und Gemeinde (Responsorien) und kurzen Gesangsstücken vor und nach den Psalmen (Antiphonen). Zudem waren bestimmte Gesänge fester Bestandteil in den Psaltern. Häufig sind die Psalter sowie Gebet- und Gesangbücher mit Darstellung des alttestamentlichen Königs David, dem Bezwinger Goliaths, illustriert. Er galt als Dichter der Psalmen und wurde in diesem Kontext meist als königlicher Sänger mit einer Harfe dargestellt.
Die Musik als Bildmotiv ist häufig als Sinnbild himmlischer Musik und Harmonie zu verstehen, wie etwa bei musizierenden Engeln. Das Instrument als Beigabe kennzeichnet darüber hinaus ganz konkret die hl. Cäcilie. Basierend auf ihrer Legende wurde diese Heilige seit dem 15. Jahrhundert mit einer Orgel dargestellt und als Patronin der Kirchenmusik, Musiker und Instrumentenbauer verehrt.

 Fiedler Köln, um 1190-1200, Kalkstein, H. 84 cm, Inv.-Nr. K 163 © Rheinisches Bildarchiv 
  

Fiedler
Köln, um 1190-1200

 Zwei musizierende Engel Nordfrankreich oder Köln, um 1325-1330, Glasmalerei,  70 x 52 cm, Inv.-Nr. M 22 © Rheinisches Bildarchiv

Zwei musizierende Engel Nordfrankreich oder Köln
um 1325-1330

 Stundenbuch Gent oder Brügge, um 1500/1530, Pergament, Ledereinband, 14,8 x 11,6 cm, Inv.-Nr. M 707, fol. 102v-103r, König David © Rheinisches Bildarchiv

Stundenbuch
Gent oder Brügge, um 1500/1530

 Hl. Cäcilie  Köln, 1525-30, Glasmalerei, 68,5 x 67 cm, Inv.-Nr. M 706 © Rheinisches Bildarchiv

Hl. Cäcilie
Köln, 1525-30

 Antiphonar der Anna Hachenberch aus dem Kloster St. Cäcilien, Köln, um 1520-30, Pergament,  41 x 25,5 cm, Einband: Holz, Schweinsleder, 59 x 40 cm, Inv.-Nr. C 44 a, b, © Rheinisches Bildarchiv

Antiphonar der Anna Hachenberch
Köln, um 1520-30