
Wege durch die Sammlung
Buchmalerei
Das Buch war im Mittelalter kein alltäglicher, bloßer Gebrauchsgegenstand. Es wurde von Hand angefertigt, die Texte in Reinschrift auf Pergament geschrieben und je nach Verwendungszweck malerisch mit kostspieligen Farben und Gold ausgestaltet und in prächtige, mit Elfenbeinschnitzereien und Edelsteinen besetzte Buchdeckel gebunden. Auf diese Weise wurden die für den Gottesdienst gebrauchten Bücher zu kostbaren Objekten. Dazu zählen Evangeliare mit den vollständigen Evangelientexten, Evangelistare mit den in der Messe gelesenen Evangelienabschnitten in der Abfolge des Kirchenjahrs, Psalter und auch Antiphonare, die liturgischen Gesangbücher. Ebenso wurden auch Stundenbücher für die private Andacht aufwendig illustriert. Der Buchschmuck reicht dabei von der mit Ornamenten verzierten Initiale, dem über mehrere Zeilen reichenden Anfangsbuchstaben eines Abschnitts oder Kapitels, über die Rahmung des Textes durch Bordüren mit Pflanzen, Rankenwerk und verschiedensten Tierdarstellungen, bis hin zur Miniatur, dem eigentlichen Bild mit figürlichen, szenischen Darstellungen.
Aus konservatorischen Gründen können Werke der Buchmalerei nicht permanent ausgestellt werden.