Wege durch die Sammlung

Buchmalerei

Das Buch war im Mittelalter kein alltäglicher, bloßer Gebrauchsgegenstand. Es wurde von Hand angefertigt, die Texte in Reinschrift auf Pergament geschrieben und je nach Verwendungszweck malerisch mit kostspieligen Farben und Gold ausgestaltet und in prächtige, mit Elfenbeinschnitzereien und Edelsteinen besetzte Buchdeckel gebunden. Auf diese Weise wurden die für den Gottesdienst gebrauchten Bücher zu kostbaren Objekten. Dazu zählen Evangeliare mit den vollständigen Evangelientexten, Evangelistare mit den in der Messe gelesenen Evangelienabschnitten in der Abfolge des Kirchenjahrs, Psalter und auch Antiphonare, die liturgischen Gesangbücher. Ebenso wurden auch Stundenbücher für die private Andacht aufwendig illustriert. Der Buchschmuck reicht dabei von der mit Ornamenten verzierten Initiale, dem über mehrere Zeilen reichenden Anfangsbuchstaben eines Abschnitts oder Kapitels, über die Rahmung des Textes durch Bordüren mit Pflanzen, Rankenwerk und verschiedensten Tierdarstellungen, bis hin zur Miniatur, dem eigentlichen Bild mit figürlichen, szenischen Darstellungen.

Aus konservatorischen Gründen können Werke der Buchmalerei nicht permanent ausgestellt werden.

 Karolingisches Evangeliar,  Saint-Amand, um 860-880, Pergament, 26 x 19,2 cm; Einband, Köln, um 1160-1170, Inv.-Nr. G 531, fol. 151v-152r, Evangelistenbild des Johannes und Titelseite,Museum Schnütgen (aus der Sammlung F.F. Wallraf) © Rheinisches Bildarchiv

Karolingisches Evangeliar
Evangelistenbild des Johannes und Titelseite
Saint-Amand, um 860-880

 Einzelblatt aus dem Albani-Psalter: Drei Initialen zu Gebeten zeigen, wie jeweils Christus die Bitte des Gebets erfüllt, Teufel tötet oder Seelen rettet, St. Alban, um 1130-1135, Pergament, 27 x 17,6 cm, Inv.-Nr. M 694 © Rheinisches Bildarchiv

Einzelblatt aus dem Albani-Psalter
St. Alban, um 1130-1135

 Kanonblatt mit der Kreuzigung Christi, Köln, um 1220-30, Pergament, Deckfarbenmalerei, 29 x 21,5 cm, Inv.-Nr. M 500, © Rheinisches Bildarchiv

Kanonblatt 
Köln, um 1220-30

 Evangelistar (Evangelien in der Abfolge des Kirchenjahres) und Ordo missae (Ablauf der Messe und Gebete des Priesters), Köln, 2. V. 12. Jh., Einband: Köln, 1. V. 14. Jh., Pergament, 18 x 12 cm, Einband: Holzdeckel, Samtüberzug, vergoldetes Silberblech, 19,5 x 12,5 cm,  Inv.-Nr. G 532, © Rheinisches Bildarchiv

Evangelistar und Ordo missae
Köln, 2. V. 12. Jh.,
Einband: Köln, 1. V. 14. Jh.

 Kanonblatt mit der Kreuzigung Christi, Köln, um 1430, Pergament, Deckfarbenmalerei, 26,3 x 18,5 cm, Inv.-Nr. M 700 © Rheinisches Bildarchiv

Kanonblatt mit der Kreuzigung Christi
Köln, um 1430

 Stundenbuch Gent oder Brügge, um 1500/1530, Pergament, Ledereinband, 14,8 x 11,6 cm, Inv.-Nr. M 707, fol. 102v-103r, König David © Rheinisches Bildarchiv

Stundenbuch
Gent oder Brügge, um 1500/1530

 Antiphonar der Anna Hachenberch aus dem Kloster St. Cäcilien, Köln, um 1520-30, Pergament,  41 x 25,5 cm, Einband: Holz, Schweinsleder, 59 x 40 cm, Inv.-Nr. C 44 a, b, © Rheinisches Bildarchiv

Antiphonar der Anna Hachenberch
Köln, um 1520-30